Qualitäts- und Umweltmanagement
Die Geschichte der Kunststoffe
Schon 1838 gelang Victor Regnault die Herstellung von Polyvinylchlorid (PVC) im Labor. Doch erst Hermann Staudinger entdeckte, dass organische Werkstoffe aus riesig langen Molekülfäden bestehen. Schon 1922 schlug er dafür die Bezeichnung »Makromolekül« vor. Doch es dauerte noch 13 Jahre, bis seine Lehre allgemein anerkannt wurde.
Der Begriff Kunststoff, der in Deutschland und einigen Nachbarländern verwendet wird, wurde von Dr. Richard Escoles geprägt, der 1911 die Zeitschrift „Kunststoffe" herausgab. Er benötigte einen Sammelbegriff für all diese neuartigen, künstlich geschaffenen Materialien.
Der Siegeszug der Kunststoffe begann so richtig erst in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts. 1950 wurde weltweit gerade einmal eine Million Tonnen Kunststoff hergestellt, 1976 waren es über 20 Millionen Tonnen, 1989 schon 100 Millionen Tonnen, und 2002 wurde die Marke von 200 Millionen Tonnen übersprungen. Dem Volumen nach gerechnet hat der leichte Kunststoff den Traditionswerkstoff Stahl schon in den 80er Jahren überholt.
Kunststoffe sind heute so prominent in so vielen Einsatzgebieten vertreten, dass man sich oft fragt, wie es früher ohne sie gehen konnte. Im Sport, wo Kunststoffe Rekorde purzeln lassen, ebenso wie in der Medizin, am Bau, in der Verpackung oder in der Kommunikation. Und: Kunststoffe waren schon immer gut, doch sie werden immer besser.
Kunststoff diente zunächst als Ersatz für andere Werkstoffe, die wertvoll oder selten waren. Der wohl berühmteste frühe Kunststoff, das Zelluloid, war ein Ersatz für Elfenbein. In den USA war das Billardspiel in Mode gekommen: Um den Bedarf zu decken, wurden bis zur Jahrhundertwende jährlich 12.000 Elefanten getötet.
Ein Billardkugelhersteller veranstaltete damals ein Preisausschreiben, er versprach demjenigen eine hohe Belohnung, der einen Ersatz für Elfenbein erfand. 1868 war John Wesley Hyatt erfolgreich: Zelluloid hieß das Material, das nun Elfenbein nicht nur im Billardspiel ersetzte. Schmuck, Spielzeug und anderes wurde nun aus dem neuen Werkstoff produziert. Später wurde Zelluloid jedoch noch mehr, nämlich das Trägermaterial für eine kulturelle Revolution. „Auf Zelluloid gebannt" exportierten die Traumfabriken in Berlin oder Hollywood die neue Form der Unterhaltung, den Film, in alle Welt. Damit war schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt bewiesen, dass Kunststoffe weit mehr können, als nur andere Stoffe ersetzen oder nachahmen.
Kunststoffe heute!
Kunststoffe sind für die Qualität, den Komfort und die Sicherheit unseres modernen Lebensstils und dessen Erhaltung unverzichtbar. Ihr hervorragendes Kosten/Nutzenverhältnis bedeutet auch, dass Menschen aller Einkommensgruppen in den Genuss dieser Vorteile kommen. Aber die Befriedigung der Bedürfnisse einer Gesellschaft endet nicht im 'heute''. Zukünftige Generationen haben ebenso Anspruch auf die Nutzung von Rohstoffen und die daraus hergestellten Materialien und folglich die damit verbundenen Vorteile.
Die Bedürfnisse von morgen zu erfüllen ist die Grundlage des Konzepts „nachhaltiger Entwicklung“
Kunststoffprodukte tragen heute schon dazu bei, das tägliche Leben der Menschen zu verbessern. Gleichzeitig schützen sie natürliche Ressourcen und helfen die Umwelt für morgen zu schützen, in einer Welt, deren Bevölkerung wächst und deren Bedarf an Wasser, Nahrung, Schutz, Hygiene, medizinischer Versorgung und wirtschaftlicher Sicherheit ständig zunimmt.
Kunststoffe effizient?
Kunststoffe sind in vielfacher Hinsicht öko-effizient. So isolieren sie beispielsweise wirksam Gebäude und sparen Heizenergie. Sie ermöglichen leichte und sichere Verpackungen, so dass weniger Waren verderben oder beschädigt werden. In Entwicklungsländern verderben bis zu 50 Prozent der Nahrungsmittel, bevor sie den Verbraucher erreichen. Die für Herstellung und Transport benötigte Energie ist damit verloren. In Europa verderben nur wenige Waren, auch dank effizienter Verpackungen aus Kunststoff. Kunststoff reduziert auch das Gewicht von Fahrzeugen und spart damit wertvollen Kraftstoff. Kunststoff hilft, erneuerbare Energien des Windes und der Sonne nutzbar zu machen - die riesigen Rotoren der Windräder sind aus Kunststoff, und keine Solarzelle kommt ohne Kunststoff aus.
Heute werden die meisten Kunststoffe aus Mineralöl hergestellt. Das ist sehr effizient, denn mit wenig Öl für die Kunststofferzeugung (4 bis 6 % des weltweiten Öl- und Gasverbrauchs) sparen wir eine weit größere Menge an Energie bei der Nutzung der entstandenen Produkte: weniger Heizöl durch Dämmung am Haus, weniger Kraftstoff durch leichtere Autos, weniger Strom durch moderne Technologien im Haushalt.
Auch wir als Firma Beck tragen durch unsere weiterentwickelten Produktionsmethoden einen großen Beitrag zur Energieeinsparung bei. Durch den Einsatz strömungsoptimierter Bauteile in Lüftungstechnischen Anlagen helfen wir den Stromverbrauch signifikant zu senken und leisten so unseren Beitrag zur Ressourcenschonung.
Kunststoffe nachhaltig?
Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften, der Stabilität und der natürlichen Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht.
Mit dem sinnvollen Einsatz von Kunststoffen wird genau das erreicht! Ressourcen werden geschont und Energie eingespart. Kunststoff leistet so einen wichtigen Beiträge zur ökologischen Säule der Nachhaltigkeit. Die Kunststofferzeuger stützen in der Tat alle drei Säulen der Nachhaltigkeit: die ökologische, die ökonomische und die soziale Säule.
Kunststoffe als Abfall!
Werden Kunststoffprodukte nach dem Gebrauch irgendwann zu Abfall so haben sie noch viel zu bieten – sie sind einfach zu wertvoll, um weggeworfen zu werden. Der Brennwert von Kunststoff ist ähnlich hoch wie der von Kraftstoff oder Heizöl. Kunststoffe können deshalb Öl als Primärrohstoff teilweise ersetzen. Die Kunststofferzeuger unterstützen ein ökologisch-ökonomisches, d.h. ökoeffizientes Abfallmanagement mit einem Verwertungsmix aller Arten der Abfallbehandlung, sei es die werkstoffliche, rohstoffliche oder energetische Verwertung.
Wichtig zu wissen: Es gibt in den 28 EU-Ländern kein einheitliches System für den Umgang mit Kunststoffabfällen; manche Länder sind weit voraus, andere hinken deutlich hinterher. Während der europäische Durchschnitt der Kunststoffabfall-Verwertung bei etwa 62 % liegt – 38 % der Kunststoffabfälle werden deponiert – steht Deutschland mit 99 % Verwertungsrate neben der Schweiz, Dänemark und wenigen weiteren Staaten an der Spitze Europas.
Kunststoffverwertung in Deutschland
Richtige Verwertung ist ein unverzichtbarer Beitrag zur Umweltverträglichkeit, denn irgendwann kommt jedes Produkt, gleich aus welchem Werkstoff, an das Ende seines Lebensweges. Der in einem Produkt enthaltene Kunststoff kann grundsätzlich auf drei ganz unterschiedliche Arten verwertet werden.
Werkstoff-Recycling
ist die mechanische Aufbereitung von gebrauchten Kunststoffen. Die chemische Struktur bleibt unverändert. Die Altteile werden zerkleinert, gereinigt und nach Sorten getrennt. Werkstoff-Recycling ist sinnvoll, wenn Altteile sauber und sortenrein erfasst werden können und das Rezyklat Neuware im Verhältnis eins zu eins ersetzt.
Rohstoff-Recycling
ist die Spaltung der Polymerketten z. B. durch Einwirkung von Wärme. Die Produkte sind Monomere oder petrochemische Grundstoffe wie Öle und Gase, die zur Herstellung neuer Kunststoffe oder auch für andere Zwecke eingesetzt werden können. Das Rohstoff-Recycling ist für vermischte und für verschmutze Kunststofffraktionen geeignet.
Energetische Verwertung
ist die Rückgewinnung der in den Kunststoffen enthaltenen Energie durch Verbrennung bei gleichzeitiger Nutzung dieser Energie zur Erzeugung von Strom und/oder Dampf bzw. Bereitstellung von Prozesswärme. Die energetische Verwertung ist für vermischte und für verschmutzte, insbesondere für schadstoffbelastete Kunststofffraktionen geeignet.
Ein Spezialfall: Die Verwertung bioabbaubarer Kunststoffe
Zusätzlich zu diesen herkömmlichen Verwertungswegen können biologisch abbaubare Kunststoffabfälle durch Kompostierung (aerob) oder Vergärung (anaerob) behandelt werden. Welche Verwertung jeweils die ökoeffizienteste ist, hängt von der Zusammensetzung und der Qualität des Abfalls ab.
Der Mix macht's
Unter ökologischen und ökonomischen, d.h. ökoeffizienten, Gesichtspunkten ist ein Verwertungsmix, bestehend aus allen drei Verwertungsverfahren – werkstofflich, rohstofflich, energetisch – am sinnvollsten, um optimale Ressourcenschonung bei niedrigen Gesamtkosten zu erzielen. Das Deponieren von Kunststoffabfall ist in keinem Fall eine sinnvolle Lösung.
Deutschsprachige Länder vorn
Derzeit gibt es in den 28 EU-Ländern kein einheitliches System für den Umgang mit Kunststoffabfällen. Die durchschnittliche Verwertungsrate 2012 betrug in der EU 62 Prozent. In Sachen Verwertung sind manche Länder wie etwa Deutschland mit 99 Prozent Verwertung weit voraus, andere hinken deutlich hinterher. Um dies zu ändern, hat PlasticsEurope ein Programm zum Knowledge Transfer entwickelt, das das Wissen um die beste Verwertung von Kunststoffabfällen auch in Länder mit Nachholbedarf exportiert.
Kunststoff wird in unserem Land sinnvoll verwertet. Von 100% entfallen auf
• werkstofflich 32%
o ist die mechanische Aufbereitung von gebrauchten Kunststoffen. Die chemische Struktur bleibt unverändert. Die Altteile werden zerkleinert, gereinigt und nach Sorten getrennt. Werkstoff-Recycling ist sinnvoll, wenn Altteile sauber und sortenrein erfasst werden können und das Rezyklat Neuware im Verhältnis eins zu eins ersetzt.
• rohstofflich 1%
o ist die Spaltung der Polymerketten z. B. durch Einwirkung von Wärme. Die Produkte sind Monomere oder petrochemische Grundstoffe wie Öle und Gase, die zur Herstellung neuer Kunststoffe oder auch für andere Zwecke eingesetzt werden können. Das Rohstoff-Recycling ist für vermischte und für verschmutze Kunststofffraktionen geeignet.
• oder energetisch 66%
o ist die Rückgewinnung der in den Kunststoffen enthaltenen Energie durch Verbrennung bei gleichzeitiger Nutzung dieser Energie zur Erzeugung von Strom und/oder Dampf bzw. Bereitstellung von Prozesswärme. Die energetische Verwertung ist für vermischte und für verschmutzte, insbesondere für schadstoffbelastete Kunststofffraktionen geeignet.
• nur 1% der Kunststoffe wird auf einer Deponie entsorgt
Somit leistet die Verwertung einen wichtigen Beitrag zur Schonung der Ressourcen.
Für unser Unternehmen stellt sich die Verwertung der Kunststoffabfälle wie folgt dar:
Bei Fragen und Anregungen sowie Reklamationen wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an:
Roland Abt, Betriebsleitung
Beck Kunststoffverformungs GmbH
Elektronstraße 58
D-65933 Frankfurt am Main
Phone: +49 (0) 69 380 353-25
Fax: +49 (0) 69 380 8243
Mail: roland.abt@beck-gmbh.net